Donnerstag, 20.12. – Samstag, 22.12.2018:
Nach der Fahrerei der letzten Wochen ist es ein wirklicher Luxus, nicht morgens das Zelt abzubauen, den Tag im Auto zu verbringen um am Abend das Zelt wieder aufzuschlagen. Trotz der Schönheit der Landschaft, der Nähe zu den Tieren und manch witziger Geschichte ist das tägliche Reisen ein bisschen wie das täglich grüßende Murmeltier und zehrt auch an den Nerven. Das ist aber wohl der Preis, den man zahlt wenn man so viel wie möglich sehen möchte.
Die Tage in Maun sind dafür eine willkommene Abwechslung. Der Gaskocher bleibt aus, wir lassen uns im Restaurant heiße Burger und Pizzen schmecken, die Bar versorgt uns mit eiskaltem „Windhoek Lager“ und Amarula on Ice. Der Blick vom Old Bridge Backpackers auf den Fluss und die Kühe gibt uns fast das Gefühl von zu Hause.

Wir sind „angekommen“ und haben nun auch endlich die Zeit und das Internet, um uns in unserem wirklichen zu Hause zu melden. Von Laura habe ich zum Nikolaus das Kartenspiel „The Game“ bekommen. Das packen wir jetzt aus und werden nach kurzer Zeit süchtig. Die Stunden vergehen nur so beim Spielen und die Gedanken an die langen, ruckelnden Sandpisten der vergangenen Wochen ebenso.
Maun ist an sich keine schöne Stadt, eigentlich gar keine Stadt sondern vielmehr eine lange Straße gesäumt von Supermärkten, Schrotthändlern und Tuck Shops (kleine Kioske die Handyguthaben und Pommes verkaufen). Maun ist aber der Ausgangspunkt für Reisen ins Okavango Delta, ein von Angola aus mit dem Wasser des Flusses Cavango gespeistes Delta mit einer atemberaubenden Landschaft und einer einmaligen Vielfalt an Tieren. Dokutipp: Okavango – Der Fluss der Krokodile.
Das Okavango Delta ist auch Heimat einiger ausgewählter Lodges, die zahlungskräftigen Gästen Fünf-Sterne-Luxus inmitten dieser einzigartigen Kulisse bieten. Die Preise für eine Nacht reichen hier bis zu 8.000 Euro pro Person. Von einem Freund habe ich den Tipp bekommen, dass die meisten Lodges jedoch mit sich handeln lassen, wenn sie kurzfristig noch Kapazitäten frei haben. Diesen Rat nehme ich mir zu Herzen und starte meine Verhandlungen. Wäre ja eine tolle Art, Weihnachten zu feiern. Tatsächlich erhalte ich bereits einige Stunden nach Versenden meiner ersten Mail eine Antwort und diese sogar von unserer favorisierten Lodge. Diese ist nämlich nicht auf den reinen Luxus ausgerichtet, sondern auf ein persönliches Ambiente im Einklang mit der Natur. Luxus bietet sie aber trotzdem. Zu einem unschlagbaren Preis werden wir also die Tage vom 23. bis 25. Dezember in einer dieser sagenhaften Lodges zubringen. Was für eine Entwicklung, gerade haben wir uns noch über die sauberen Duschen auf dem Campingplatz gefreut. Aber: Die Vielfalt macht das Leben spannend.